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BFGoodrich AllTerrain auf Suzuki Jimny

Der Suzuki Jimny wird standardmäßig mit Bridgestone Dueler H/T 684II Reifen der Dimension 195/80 R15 96S ausgeliefert. Da dies ganz normale Straßenreifen sind, die selbst auf dem schmalen Jimny unterdimensioniert aussehen, ziehen sich die meisten Jimny Käufer sich ordentliche geländefähige Reifen auf. Oft fällt die Wahl dabei auf den BFGoodrich All-Terrain T/A KO2 als LT215/75 R15 100/97S, manchmal auch der LT235/75R15 104/101S.

In diesem Beitrag soll es aber nur um den LT215/75 R15 100/97S gehen, denn den kannst du gerade noch auf die 15 Zoll Serien Alu-Felge aufziehen. Damit der Jimny dann aber auch noch so richtig propper aussieht, sollte er auch noch eine Spurverbreiterung mit 23mm auf jeder Seite von Hofmann bekommen. Der Weg dorthin war allerdings nicht so einfach, wie wir uns das vorgestellt haben, insbesondere was die Reifen betraf. Denn in den Papieren deines Jimny ist ab Werk nur eine Reifengröße eingetragen, die du fahren darfst. Damit du nicht die gleich Odyssee erlebst wie wir, erklär ich dir was zu tun ist, damit du dir viel Zeit und Fahrereien sparst.

Wichtig: Ich erkläre hier nur wie es bei meinem Jimny letztendlich alles geklappt hat. Dieser Beitrag stellt keine rechtliche Beratung dar und möglicherweise ist es in deinem Bundesland/Landkreis einfacher oder komplizierter.

BFGoodrich All-Terrain T/A KO2 kaufen

Ok, dies ist wohl das Einfachste und Unkomplizierteste an der ganzen Sache. Entweder kaufst du sie bei deinem Reifenhändler vor Ort, oder bestellst sie bei deinem Suzuki-Händler, lässt sie dort montieren und wuchten, und kannst direkt zum Schritt „Reifen eintragen lassen“ springen.

Ich habe meine BFGoodrich All-Terrain T/A KO2 im Internet bestellt und sie mir kostenlos nach Hause liefern lassen. Sie sollten dann von einer freien Werkstatt in meiner Nähe montiert und gewuchtet werden.

Reifen montieren und auswuchten

Einfacher gesagt als getan. Das Montieren ist natürlich kein Problem, aber das Wuchten. Da die Felgen des Jimny bzw. Geländewagen-Felgen im Allgemeinen ein größeres und damit auf normalen Auswuchtmaschinen nicht zentrierfähiges Mittelloch haben, muss die Werkstatt in der Lage sein entweder bolzenzentriert zu wuchten, oder das Auswuchtgerät muss über einen Spannflansch verfügen, der sich dem größeren Mittelloch anpasst, um dann mittenzentriert zu wuchten.

Dies können die wenigsten Werkstätten und wie wir feststellen mussten auch keiner der Reifendienste in unserer Nähe, was uns sehr verwundert hat. Wir fuhren dann also mit dem Jimny zu unserer Suzuki-Werkstatt und ließen dort die Reifen montieren und auch wuchten.

Übrigens, wer sich so grobstollige Reifen wie die BFGoodrich All-Terrain T/A KO2 aufziehen lässt muss sich von einem laufruhigen Fahrzeug verabschieden. Trotz ausgewuchteter Reifen, haben diese ab etwa 100 KM/h eine gewisse Unruhe, was sich durch leichtes Vibrieren im Lenkrad bemerkbar macht. Dies liegt, wie uns Suzuki erklärte und uns auch an meinem Wagen auf der Hebebühne zeigte daran, dass solche Reifen nicht 100% rund sind. Dies bekommt man laut Werkstatt auch mit dem Auswuchten nicht hin, soll aber auch nicht schädlich für das Fahrzeug oder die Fahreigenschaften sein.

BFGoodrich All-Terrain T/A KO2 als LT215/75 R15 100/97S auf Suzuki Jimny
BFGoodrich All-Terrain T/A KO2. Das Aufziehen der Reifen sieht immer sehr martialisch aus

Reifen eintragen lassen

Nun hatte ich die Reifen auf dem Wagen drauf, was mich schon mal happy machte, aber damit war das Thema neue Reifen noch lange nicht erledigt, denn wie ich Eingangs schon erwähnte, muss die neue Felgen-Reifen-Kombination eingetragen werden, was natürlich nicht über die Werkstatt geschehen konnte.

Ich dachte aber das es mit einer einfache Vorführung beim TÜV erledigt werden könnte, aber Pustekuchen.

Die Einzelabnahme mit Tachoprüfung

Für eine Einzelabnahme muss man beim TÜV immer einen Termin machen. Ich meldete mich online an und schickte alle Daten, die ich von den Felgen und den Reifen hatte mit, damit die Leute dort wissen was ich von ihnen will. Kurze Zeit später bekam ich von der TÜV-Station einen Anruf, mit der Bitte, dass ich vorher, wegen des größeren Umfang der Reifen eine Tachoprüfung machen müsse. Der freundliche Herr nannte mir auch eine TÜV-Station, bei der ich das machen könnte.

Bei meinem Anruf dort erfuhr ich, dass sie das theoretisch machen, aber nicht bei Geländewagen. Dies ginge nicht auf einem Rollenprüfstand und muss per GPS-Prüfung gemacht werden.

Ok, von solchen Problemen lassen wir uns aber nicht aus der Ruhe bringen, schließlich hatte ich ein Fahrzeug auf dem Hof, das durch die neuen Räder, die nicht eingetragen waren, gar nicht bewegt werden durfte. Es musste eine Lösung her.

Diese fand Gunnar in einem Ingeneurs- und Sachverständigenbüro, das gleichzeitig eine GTÜ Prüfstelle war. Wir brachten den Jimny also dorthin. Dort konnten Sie nicht nur die neue Felgen-Reifen-Kombination, sondern auch den Tacho mittels eines geeichten GPS Prüfgeräts überprüfen, dass dieser nicht zu wenig anzeigt, denn ein wenig zu viel ist erlaubt aber weniger als man in Wirklichkeit fährt, darf ein Tacho niemals anzeigen. Bei meinem Wagen war alles in Ordnung und ich bekam ein Gutachten, welches alles bestätigte.

Die Eintragung in die Papiere

Die neuen Reifen und die Spurverbreiterung mussten unverzüglich in die Fahrzeugpapiere eingetragen werden. Hier kann man also nicht so lange warten, bis der Wagen das nächste Mal bei der Zulassungsstelle vorgeführt wird (zum Beispiel bei einer Ummeldung).

Coronabedingt, brauchte ich da natürlich auch einen Termin und bekam diesen dann auch vier Wochen später. Anders als vor dem Gutachten durfte ich jetzt aber mit dem Wagen fahren, musste das Gutachten aber immer dabei haben.

Zur Eintragung bei der Zulassungsstelle musste ich das Gutachten denn auch mitbringen, denn dort stand genau drin, was in die Papiere eingetragen werden muss.

Fazit

Auch wenn es ein kleiner Marathon war, bin ich mit der Entscheidung für genau diese Reifen und auch die Spurverbreiterung mehr als zufrieden. Sie passen perfekt zur Silhouette des Jimny und lassen ihn ein klein wenig bulliger aussehen. Die Räder schließen nun nahezu bündig mit der Karosserie ab, was richtig geil aussieht.

BFGoodrich All-Terrain auf Suzuki Jimny
Auch in unwegsamen Gelände macht der Jimny jetzt eine gute Figur
BFGoodrich All-Terrain auf Suzuki Jimny
Der Kleine sieht mit den neuen Schuhen schon aus wie ein Großer.

Welche Gelände, bzw. AllTerrain Reifen fährst du auf deinem Jimny und musstest du dabei auch einen solchen Hürdenlauf absolvieren? Schreib es hier in die Kommentare.

Wenn du wissen möchtest was wir bisher noch so alles am Jimny verändert haben, oder noch verändern werden, wirf gern einen Blick auf unsere Umbauliste.

2 thoughts on “BFGoodrich All-Terrain T/A KO2 215/75 R15 und Spurverbreiterung für den Jimny”

    1. Hallo Tobias,
      das waren alles in allem so um die 270 Euro.
      Er verhält sich ganz gut auf Schnee, wobei wir hier im Norden natürlich auch keine extremen Winter haben.

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